Hamsterhausen

Kapitel 49

Die Heimkehr und was sich aus allem ergab

 

Auf der Enterprise hatte man sich wieder auf der Brücke versammelt. Die Party war vorbei, und nur Balthasar und der Bürgermeister waren noch auf der Krankenstation. Scotty bestand auf einem kurzen System-Check, sobald die Enterprise aufgestiegen war, und er drohte sogar, dem Raumschiff total den Saft abzudrehen, wenn es nicht für ein, zwei Stunden wieder über dem Magnetpol der Erde geparkt wurde.

"Das ist überhaupt nicht nötig", grölte Bauleiter Murksel. "Als wir unterwegs waren, habe ich die Systeme ständig überholt und die ganze Pfuscharbeit verbessert."

"Ach ja?!" keifte Flecki. "Schraubenzieher in Kabelschächte schmeißen…"

"Aber er hat Kabel umgeklemmt", wandte Tuffi ein, und der Captain wurde blass vor Schreck.

"Scotty, Sie kriegen zwei Stunden System-Check", sagte er in das Sprechgerät und hörte hinter sich Uhuras Stimme sagen:

"Ich glaube aber auch."

"Was war hier eigentlich die ganze Zeit los?" fragte er. "Nun kommt, wir haben zwei Stunden, erzählt mal ein bisschen."

Im ersten Moment guckten die Hamster einander nur hilflos an, aber als der Bauleiter sich wichtig räusperte, fingen sie sofort an, alle durcheinander zu brüllen, damit Murksel gar nicht erst dazu kam, sich mit fragwürdigem Ruhm zu bekleckern. Das dauerte kaum fünf Sekunden, dann wurde Lt. Uhura sehr laut und erinnerte die Hamster daran, was sie ihnen über Disziplin bei der Arbeit beigebracht hatte.

So kam nach und nach alles heraus: das veganische System, die Borg-Rennmäuse, der Besuch bei den Klingonen-Hamstern und den doofen Moosbibern. Und irgendwie war immer das unfassbare Energiewesen Plüschum dabei. Ein wirklich bedauernswertes Wesen, welches bei seiner Suche nach einem Vermittler-Körper in Moosbiber und Hamster-Bürgermeister geraten war, was ja nun alles wirklich kein Vergnügen war.

"A-also…", fing der Captain schließlich an, als er es wieder schaffte, den Mund zuzukriegen. "Also, seid ihr ganz sicher, dass euch das wirklich alles passiert ist? Ich meine, hier mit diesem Lachgasleck könnte es doch sein…"

"Von wegen", bölkte Goldi. "Mit dem Lachgasleck, da waren wir die einzigen, die den Laden hier geschmissen haben."

"Das ist wirklich alles passiert", sagte Trampel, "besonders mir."

"Das Plüschum, he?" grinste Jim Kirk, und wandte sich um, als er hinter sich von der Wissenschaftsstation her ein Räuspern vernahm.

"Sir, abgesehen von der Tatsache, dass uns schon mehrfach reine Energiewesen begegnet sind", sagte der Erste Offizier Spock und guckte an die Decke. "Der Beschreibung nach, die die Hamster liefern, ist es ein Wesen, das tatsächlich existiert, und wissenschaftliche Analysen auf Vulkan besagen…"

"Kurzfassung, Spock", unterbrach der Captain.

"T'Plusch", gab der Vulkanier die Kurzfassung, und alle auf der Brücke glotzten ihn an, bis er das Gefühl hatte, dass seine Kurzfassung doch etwas zu kurz geraten war. "Der Name des Wesens ist auf Vulkan T'Plusch."

"Dann – ist es weiblich?" fragte Lt. Uhura, die wusste, das auf Vulkan alle Frauennamen T'-irgendwas lauteten.

"Ich hab's gewusst", jubelte Flecki. "Hab ich doch gewusst. So ein gutes, weises Geschöpf kann doch nur weiblich sein."

"Logisch, deshalb war es ja auch so blöd, sich Moosbiber und Bürgermeister auszusuchen, wenn es einen Körper wollte", gab Goldi keckernd zurück, und Flecki schwieg beleidigt.

"Wie auch immer", beruhigte Captain Kirk alle. "Ich glaube, das Universum war wirklich in Gefahr durch diesen Antimaterie-Planeten. Wir müssen dem Plüschum also wirklich dankbar sein."

Ehe darüber noch Streit ausbrechen konnte, meldete sich Lt. Scott aus dem Maschinenraum. Er war überhaupt nicht glücklich, und er würde auch noch weitere Checks machen, bis er endlich wieder glücklich war, aber die Enterprise konnte sich auf den Weg machen, um die Hamster wieder nach Hamsterhausen zu bringen.

Es dauerte nicht lange, dann ging es nur noch darum, vom All aus Hamsterhausen ausfindig zu machen. Die Enterprise hielt sich ungefähr dort auf, wo sie nach dem Zeitsprung angekommen war und wo sie auf den Pleasure Dome-Turbokreisel gestoßen war. Das half ihnen jedoch nicht, Hamsterhausen zu finden.

Und es musste schnell gehen. Alle möglichen Satelliten konnten sie jederzeit aufspüren. Die Enterprise hatte die Schutzschilde ausgefahren. Das verringerte die Möglichkeit einer Entdeckung, aber es schloss sie nicht aus.

"Aber wie können wir Hamsterhausen orten?" fragte Lt. Spock. "Wodurch zeichnet es sich topografisch aus?"

"Also, wie es fotografisch aussieht, kann ich dir auch nicht erklären", sagte Hamstilidamst.

"Es zeichnet sich dadurch aus, dass wir da wohnen", erklärte der Bauleiter. "Es befindet sich im Zauberwald, und das Hamstergebiet ist umgeben von einem un-durch-dring-lichen Kraftfeld, das ich höchstpersönlich entworfen habe."

"Ja, deshalb kann da wahrscheinlich auch jeder Idiot durch, durch das un-durch-dring-liche Kraftfeld", sagte Goldi.

"Kraftfeld?" fragte Spock. "Welcher Art?"

"Zum Nichtdurchkommen, habe ich doch gesagt", murrte Murksel.

Die Tür öffnete sich und Dr. McCoy kam mit dem Bürgermeister und Balthasar herein. Er sah etwas genervt aus.

"Jim, könntest du diesen beiden wundervoll würdigen Hamstern erklären, was passiert ist?"

"Wieso? Was ist denn passiert?"

"Soso, er weiß es auch nicht", tönte Balthasar. "Meine Freude ist groß, aber unverständlich."

"Was ist das denn für ’n Quatsch? Du musst doch wissen, warum du dich freust", meckerte Goldi.

"Warum ist Balthasar hier, Jim?"

"Na, hör mal, du weißt doch… Ach so! Hamstilidamst, vielleicht könntest du es ihm erklären?"

"Ja, klar. Balthasar, du bist aus deinem Job als Präsident rausgeflogen. Und Jim wollte nicht, dass sie dich in Clebrig dauernd durchdreschen. Da hat er gesagt, du sollst zu deinem Bruder Bürgermeister."

"Und wir wollen nicht zwei von der Sorte, darum gehst du nach Hamsterqualle", fuhr Goldi fort. "Aber erst mal musstest du dafür auf die Enterprise, und auf der Enterprise war die ganze Zeit der Bürgermeister. Jetzt klar?"

"Ich habe auf das Unentschiedenste dagegen protestiert", rief der Bürgermeister. "Mir wäre es ein Dings… ein Herzensdings, meinen verliebten… öhm … geliebten Bruder…"

"Du bist überstimmt worden", unterbrach ihn der Captain.

"Ich durfte ja nicht mal mit. Ich meine, stimmen!"

"Na und, einer gegen alle ist immer noch überstimmt", sagte Goldi.

"Was für ein ungemein feines Verständnis für Demokratie", bemerkte der Vulkanier erstaunt, und Hamstilidamst nickte.

"Hab ich doch gesagt, wir haben so was."

"Hört mal!" rief Uhura vom Steuerpult her. "Könnt ihr euch darüber vielleicht zu Hause einigen? Wir müssen euch da nämlich möglichst schnell hintransportieren."

"Wohin?" fragte Dodo.

"Nach Hause, Riesenhamster", kicherte Teeblättchen.

Seit er als Vorlage für den dämlichen Riesenhamster genommen worden war, hatte Dodo kein leichtes Leben mehr. Alle, die ihn sahen, lachten über ihn, und irgendwann reichte es auch. Dodo war ganz bestimmt ein geduldiger Hamster, aber was zuviel war, war zuviel!

Kirk, Spock und McCoy hatten alle Mühe, die plötzlich ausbrechende Klopperei zu beenden. Teeblättchen flüchtete aufs Maschinenpult, stolperte über eine Taste und dachte, Dodo hätte ihn gepackt. Aber Dodo, der heftige Boxbewegungen in die Luft machte, wurde vom Captain hochgehalten, und der Captain sagte:

"Jetzt ist Schluss! Wir müssen euch innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten in Hamsterhausen abgesetzt haben, sonst kommen Kampfflieger von der Erde und schießen uns ab."

"Sind Sie sicher?!" entfuhr es dem Vulkanier.

"Ganz sicher", erwiderte Kirk mit fester Stimme.

"Nun überlegt doch mal", sagte Uhura. "Woran kann man denn Hamsterhausen am besten erkennen?"

"Uhu, das ist eine ungesachdingse Frage", erklärte der Bürgermeister. "In Hamsterhausen ist… sind… Öhm!"

"…ganz besonders viele Hamster", sagte Flecki schnippisch.

Die Offiziere blickten einander lange an, dann fing McCoy an zu lachen. Spock ging zu seinem Platz hinüber. Der Captain nahm Flecki hoch und kraulte sie.

"Wie groß ist die Population?" fragte der Erste Offizier.

"Was für ’ne Popelnation?" fragte Hamstilidamst zurück, und der Captain wieherte vor Lachen.

"Wie viele Hamster gibt es?" stellte Spock die Frage neu.

"Also…", fing Murksel an, dann kratzte er sich am Kopf.

"Heinz-Georg, du musst doch eine Schätzung deiner Bevölkerung haben", sagte Balthasar. "Und beeil dich bitte, sonst kommen die Kampfflieger."

"Öhm…", überlegte der Bürgermeister. "Tja, wie es aussieht… Wechselnd!"

Tuffi war zu Spock geklettert und sah ihm zu. Auf einmal sagte sie:

"Aber viele Hamster und ein Pleasure Dome, das gibt’s bestimmt nicht noch mal."

"Eine umfangreiche Ansammlung von Hamstern, gekoppelt mit ausgedehnter Minimaltechnik. – Sehr gut, Tuffi."

"Äh, hab ich das gesagt?!" fragte sie erstaunt.

"Im Prinzip ja."

"Habt ihr gehört, was ich Tolles gesagt habe?!" rief sie.

"Du hast was ganz Normales gesagt", gab der Bauleiter zurück. "Wenn ich das mal technisch erklären darf…"

Murksel machte sich auf den Weg zur Wissenschaftsstation, und alle übrigen Hamster schrieen in Panik auf. Der Captain schnappte ihn sich einfach und hielt ihn fest. Er hatte inzwischen genug von dem erfahren, was Schiff und Mannschaft während seines Schottland-Aufenthaltes erlebt hatten. Darum hatte er nicht das Gefühl, dass er Murksel in die Nähe von irgendwelchen Knöpfen und Schaltern lassen wollte.

"Ich habe den Ort lokalisiert", meldete Lt. Spock.

"Dann gehen wir schnell dort hin, ehe Kampfflieger kommen", sagte Balthasar.

Flecki schaute von Kirks Stuhllehne aus auf den ehemaligen Präsidenten hinunter, dann rümpfte sie die Nase.

"Du bist ja feige!"

"Nach allem, was ich durchgemacht habe…"

"Was hast ’n du durchgemacht?" unterbrach Hamstilidamst ihn. "Irgendwo rumreisen, fressen und Dabi die Arbeit machen lassen."

"Wir sollten ihn einem Reparaturteam zuteilen", meinte Murksel. "Dann weiß er mal, was harte Arbeit ist."

"Wir schicken ihn nach Hamsterqualle und aus ist", stellte Goldi fest. "Und wie kommen wir da nun hin? Kann man sich das mal ansehen?"

"Gute Idee", nickte der Captain. "Mr. Spock?"

"Ich bekomme zwar die Messwerte, Sir, aber kein klares Bild. – Dies ist alles, was ich anbieten kann."

Auf dem Hauptschirm erschien das Bild eines Waldes mit einem undeutlichen Klecks in der Mitte. Nicht nur die Hamster waren enttäuscht. Inzwischen hatten auf der Enterprise und in Schottland alle Zweibeiner so viel über Hamsterhausen gehört, dass sie wirklich neugierig geworden waren.

"Scott an Brücke", kam es aus dem Lautsprecher.

"Kirk hier."

"Kann mir mal einer sagen, wer an dem Transporter rumgepfuscht hat?!"

"Der Bauleiter!" brüllten vier oder fünf Hamster im Chor, und Flecki fuhr fort:

"Ist er völlig kaputt, der Transporter?"

"Na, völlig nicht, aber euer Bauleiter hat ganz schön zugeschlagen. Hat er irgendeine Ahnung, welche Knöpfe und Hebel er in welcher Reihenfolge bewegt hat? Der hat hier die halbe Programmierung durcheinander gebracht."

"Spock", sagte der Captain nur, und der Erste Offizier machte sich auf den Weg.

"Ich kann bestimmt…", fing Murksel an, aber Goldi unterbrach ihn wütend.

"Ach ja, du kannst bestimmt alles kurz und klein kriegen. Das ist alles, was du kannst!"

Als Spock den Transporterraum betrat, sah er, dass der Chefingenieur einige Verkleidungen von den Wänden genommen hatte. Dort lag die gesamte Verkabelung, und eine verkehrte Programmierung konnte da nicht behoben werden. Aber zwischen Spocks Verlassen der Brücke und Ankunft im Transporterraum war Scotty dem Problem auf den Grund gekommen.

"Sie hätten den Captain informieren können, dass Sie Hilfe benötigen", sagte der Erste Offizier.

"Was, wieso? Ich komme doch prima klar."

"Sie hatten noch keine Zeit, sich umzuziehen."

"Ay, das stimmt", erwiderte Scott und zupfte an seinem mittlerweile verschmierten Shirt.

"Sie erwecken immer noch den Eindruck eines Schleusenwärters in Fort William."

"Wenn Sie sonst keine Sorgen haben, ist es ja nicht so schlimm. Ohne das wäre ich auch gar nicht darauf gekommen, was hier los ist."

"Mir ist nicht bewusst, dass wir im Transporterraum Schleusen haben", gab der Vulkanier zurück.

"Sie hatten doch erzählt, bei McBastle ist es zur Explosion gekommen, weil Hamstilidamst ein Kabel zur Versiegelung der Vakuumschleuse rausgezogen hat und dann Sauerstoff eingeströmt ist."

"Ah, ich verstehe", nickte Spock. "Bauleiter Murksel hat sich an der Verkabelung zu schaffen gemacht."

"Ay, so ist es. Der hat hier dermaßen wild rumgestöpselt, dass es hinterher wie ein Programmfehler aussah. Außerdem habe ich im Kabelschacht einen Schraubenzieher gefunden, der wahrscheinlich auch auf das Murksel-Konto geht. Vielleicht können Sie mir mal zur Hand gehen."

"Ich meine mich zu erinnern, dass Hamstilidamst von einem zusammengebrochenen Parkhaus berichtet hat, das ebenfalls von Murksel entworfen worden war", sagte Spock, während er sich die Kabel vornahm.

"Sollte mich nicht wundern. Der bei der Telefonvermittlung, und da werden Sie aber geholfen."

"Mr. Scott, Ihre Grammatik ist nicht korrekt."

"Ay, das ist aber die Grammatik aus der Zeit, Mr. Spock. Ich habe da so eine Reklame auf irgendeinem ausländischen Sender gesehen, da war das so."

"Danach müssen wir uns ja nicht unbedingt richten. – Ich denke, wir können jetzt einen Testcontainer beamen."

Er ging zum Sprechgerät und rief die Brücke. Wenn sie beamen wollten, mussten die Schutzschilde gesenkt werden. Wenn die Schutzschilde gesenkt waren, bestand große Gefahr, dass sie von den Erdsensoren entdeckt wurden.

Der Navigator sollte prüfen, ob irgendwelche Sensoren auf sie ausgerichtet waren. Im Hintergrund hörte der Vulkanier die Stimme von Bauleiter Murksel.

"Dann übernehme ich inzwischen die Navigation."

"NEIN!" brüllte ein Hamsterchor.

"Ich übernehme die Navigation", sagte der Captain.

"Kannst du das überhaupt?" kam die Stimme von Balthasar.

"Erstens ja, zweitens gibt’s hier ja nichts zu navigieren."

"Nichts in unserer Richtung", meldete Chekov. "Ich senke die Schilde."

Gleich darauf beamte Lt. Scott einen Testbehälter nach draußen, zählte bis fünf und beamte ihn wieder zurück. Dann prüfte er die Zielwerte und den Zustand des Containers und nickte zufrieden.

"Ay, das geht in Ordnung. Wir können die Hamster nach Hause schicken."

Spock gab eine entsprechende Meldung an die Brücke und hätte nun eigentlich wieder gehen können. Aber er blieb. Zuerst nahm Scotty das gar nicht so richtig zur Kenntnis, denn er nutzte die Zeit, mit einem großen Check anzufangen, um herauszufinden, welche weiteren Verwüstungen hier noch stattgefunden hatten. Auf einmal sah er jedoch hoch, dann schmunzelte er.

"Sie wollen Hamstilidamst wohl noch verabschieden."

"Ja."

"Ist der kleine Kerl Ihnen auch so ans Herz gewachsen?"

"Mr. Scott, einem Vulkanier…" Er brach ab.

Als guter Vulkanier müsste er nun eigentlich feststellen, dass einem Vulkanier nichts und niemand ans Herz wuchs. Als guter Vulkanier konnte er jedoch auch nicht lügen. Ganz sicher hätte er es anders ausgedrückt, wenn ihm ein anderer Ausdruck eingefallen wäre, aber Hamstilidamst war ihm tatsächlich ans Herz gewachsen.

"Na?" fragte Scott grinsend. "Was ist mit einem Vulkanier?"

"Hamstilidamst hat meine Kenntnisse mit seiner Hamstersichtweise stark erweitert…"

"Das kann man wohl sagen, und nicht nur Ihre."

"Darüber hinaus… Nun ja, er gehörte zum Team. Er war ein Kamerad – ein angenehmer Kamerad, auch wenn er zuweilen etwas vorlaut ist."

"Wenn Sie jetzt zugeben, dass er Ihnen ans Herz gewachsen ist, petze ich es dem Doktor", sagte Lt. Scott, und bei Spock schoss eine Augenbraue in die Höhe.

"In dem Fall werde ich nichts dergleichen zugeben!"

Er schmunzelte beinahe, aber nur beinahe. Scotty stemmte die Hände in die Hüften, betrachtete ihn von oben bis unten und grinste breit. Gleich darauf meldete Chekov, dass sich alle von der Brücke auf den Weg zum Transporterraum gemacht hatten.

Auf den Schultern von Captain Kirk saßen Hamstilidamst, der Bürgermeister und Balthasar. Lt. Uhura hatte Goldi, Flecki und Tuffi im Arm. Alle anderen wurden von Dr. McCoy in der Schachtel transportiert, in der die Scones aus Altnaharra gewesen waren. Hamstilidamst hüpfte jedoch augenblicklich auf die Schulter von Scotty und sagte zu Kirk:

"Gib sie ihm mal." Grinsend reichte der Captain seinem Chefingenieur die Transportbox, die sie in Golspie gekauft hatten. "Das schenk ich dir, Scotty. So von Schotte zu Schotte als Andenken."

"Du bist kein Schotte, sonst wäre ich ja auch einer", sagte Flecki ärgerlich.

"Und wer sagt, dass du keine kleine Schottin bist?" fragte Lt. Uhura. "Wäre damit irgendwas nicht in Ordnung?"

"Das ist doch vollkommen egal", unterbrach Lt. Scott. "Ich werde diese Box in Ehren halten und immer an dich denken, wenn ich sie ansehe."

"Ey, musst du so ’n Käfig sehen, damit du an mich denkst?!" fragte Hamstilidamst entrüstet.

"Also, das stimmt ja nun…"

Kirk und Goldi hatten das gleichzeitig gesagt, hörten gleichzeitig auf zu reden und fingen an zu lachen.

"Ich glaube nicht, dass wir irgendeinen Gegenstand betrachten müssen, um uns an diese Mission zu erinnern. Sie war sicher eine der ungewöhnlichsten, die wir je erlebt haben", sagte Lt. Spock.

"Wieso?" fragte Trampel. "Bei uns ist das immer so."

"Das kann ich mir lebhaft vorstellen", grinste McCoy. "Aber bei uns nicht."

"Wir haben aber auch auf unseren Missionen selten so viel gelacht. Ay, das hatte schon was für sich."

"Könnten wir bitte nach Hamsterhausen aufbrechen, ehe die Kampfflieger kommen", meldete sich Balthasar.

"Mit den Kampffliegern werden wir doch ganz leicht fertig. Wir sind hier noch mit allem fertig geworden", tönte Bauleiter Murksel.

"Und wenn nicht?" hielt Balthasar dagegen. "Ich bin eine wichtige Persönlichkeit. Und ich…"

"Du bist eine rausgeschmissene Persönlichkeit", unterbrach Goldi ihn. "Also mach dich hier mal nicht so dicke."

"Könnten wir trotzdem bitte nach Hause?" fragte Sasie.

Das konnten und sollten sie. Alle wurden vorsichtig auf die Transporterplattform gesetzt und ermahnt, dort ruhig sitzen zu bleiben.

"Oh!" stieß Uhura plötzlich hervor. "Das Gemälde für das Rathaus!"

"Also ehrlich, was du so was mitgebracht hast, da könnte ich neidisch werden", gab Flecki zu.

Uhura legte die Skizze von dem Sporthaus in Lairg, auf dem vier Offiziere, ein Kinderwagen und Hamstilidamst in der Box zu sehen waren, auf die Transporterplattform. Alle Hamster versammelten sich ehrfürchtig darum.

"Liebe vergammelte – öhm – versammelte Mannschaft. Wir haben uns hier nun zusammengebunden … gefunden, um… öhm – zu warten, was passiert. Es ist nun an der Zeit…"

Der Captain fand auch, dass es an der Zeit war. Auf der Transporterplattform machten die Hamster Anstalten, auf ihren dämlichen Bürgermeister loszugehen. Den Abschied hatten sie genommen, und Kirk schnipste mit den Fingern in Scottys Richtung.

Hamster und Gemälde lösten sich auf, und wie es aussah, würden sie in Hamsterhausen materialisieren und sofort eine Klopperei anfangen. Diese Ladung Hamster an Bord war geradezu Sprengstoff gewesen, und doch blickten alle noch eine ganze Weile auf die leere Transporterplattform. Auch Uhura starrte und starrte – irgendwas war da doch noch gewesen.

"Ach, du meine Güte!" rief sie plötzlich.

"Na, noch was vergessen?" grinste der Captain.

"Äh, ja, Sir, das Rennmaus-Schiff."

"Das was?!"

"Das Raumschiff der Rennmäuse – es steht auf dem Shuttle-Deck. Wir sollten das nicht mitnehmen, oder?"

"Tja", fing der Captain an, dann heulte ein Sensoralarm los.

"Brücke an Transporterraum!" rief Fähnrich Chekov.

"Kirk hier. Was ist los?"

"Wir sind von Satellitensensoren erfasst worden, Captain. Sind die Hamster unten?"

"Grrrm", knurrte Kirk. "Ja, sind sie. Pavel, irgendein Rennmäuse-Schiff steht hier noch irgendwo rum!"

"Öhm, ay, Sir, auf dem Shuttle-Deck."

"Scotty, machen Sie einen Ort-zu-Ort-Transport, ich will solchen Müll hier nicht an Bord. Und dann, Chekov, Schutzschilde hoch und mit vollem Impuls Richtung Jupiter."

Der Ort-zu-Ort-Transport ohne die Zwischenstation einer Transporterplattform war eine ziemlich neue Technik, bei der es zuweilen noch etwas haperte. Selbst ein Genie wie Montgomery Scott hatte das noch nicht perfektioniert. Er beamte das Rennmaus-Raumschiff Richtung Hamsterhausen und hatte keine Ahnung, ob es da auch wirklich ankam.

Gleich darauf spürten sie deutlich den Ruck der Beschleunigung, und Scotty runzelte die Stirn. Die Enterprise sollte dabei nicht rucken. Da stimmte noch so einiges nicht. Ehe er nicht jedes Relais überprüft hatte, würde der Chefingenieur sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, auf Fluchtgeschwindigkeit zum Zeitsprung zu gehen.

"Kein Mensch verlangt das von Ihnen, Scotty", sagte der Captain. "Wir werden in der Nähe des Jupiters alle Reparaturen durchführen. Sie haben sogar noch Zeit, sich vorher umzuziehen. Sehen Sie zu, dass Sie wieder in Ihre Uniform kommen, bevor wir Admiral McDonald unter die Augen treten müssen."

"Ach, du Schande!" stieß Pille hervor. "Was willst du dem denn erzählen?"

"Admiral McDonald dürfte der einzige sein, dem wir die volle Wahrheit erzählen können", meinte der Erste Offizier. "Wenn Sie gestatten, Captain, begebe ich mich schon in den Maschinenraum. Ich werde Mr. Scott behilflich sein."

"Vielleicht gibt es ja noch einen, dem wir was erzählen können", schlug Lt. Scott vor. "Ihrem alten Freund, Captain MacLean."

Kirk spitzte die Lippen. Das war wirklich verlockend. Was würde der wohl sagen, wenn Jim ihm erzählte, dass er MacLeans Urvorfahren Brian als frechen Rotzbengel kennengelernt hatte? Na ja, das konnte er sich ja noch überlegen, und dafür mussten sie auch erst mal wieder in ihre Zeit zurückkommen.

Wenn die gesamte Crew an Bord war, hatten sie auch Psychologen dabei, die sich um das seelische Wohlbefinden der Mannschaft kümmerten. Aber auch da hatte Chefarzt Dr. McCoy das letzte Wort zu sprechen. Und weil das so war, beschäftigte er sich in der nächsten Zeit sehr heftig mit dem Wohlbefinden der Mannschaft, auch wenn die nur aus sechs Leuten bestand.

Drei davon saßen mit ihm an der Replikator-Programmierung zusammen, während der Chefingenieur und der Erste Offizier noch beim großen Schadens-Check im Maschinenraum waren. Die Enterprise lag inzwischen in der Nähe des Jupiters und war auf Automatik geschaltet.

"Das ist es nicht", sagte Kirk kopfschüttelnd.

"Ich finde das sehr lecker", hielt Lt. Uhura dagegen.

"Irgendwie fällt mir sonst nichts ein", klagte Dr. McCoy.

Seit einer Stunde versuchte er, die Replikator-Datenbank mit einem Rezept für Scones zu füttern. Das Ergebnis war gar nicht so schlecht, aber es hatte nichts mit den Scones zu tun, die sie in Schottland so oft gegessen hatten.

"Und schon gar nicht mit den weiße-Hexe-Scones", stellte der Captain fest.

"Ach, na ja, Frida", winkte Pille ab. "Die hat das auch mit einem Zauberspruch gemacht, da gehe ich jede Wette ein."

"Sir, war das eine wirkliche Hexe?" fragte Uhura.

"Eindeutig", nickte der Captain. "Wenn ich das könnte, dann… Also ich würde hier stehen und ftftft machen, und die Enterprise wäre noch mal so groß."

"Und unbesiegbar, sogar gegen Borg-Rennmäuse."

"Und was noch besser ist", ergänzte der Doktor, der inzwischen ebenfalls von allen Abenteuern der Enterprise gehört hatte, "wenn die Borg mit Telekinese kommen, dann schießt Frida sie mal kurz unter die Decke, und Schluss ist mit lustig."

Hoffnungsvoll bestellte er noch einmal Scones nach der neuen Programmierung und reichte jedem einen. Sie bissen hinein, dann verdrehte Uhura die Augen. Fähnrich Chekov, der zu schottischen Scones noch keinen Kommentar abgegeben hatte, schmatzte einmal und entschuldigte sich sofort.

"Tut mir leid, aber das ist zu gut. Haben Sie einen Zauberspruch gesagt, Doktor?"

"Vielleicht ist Fridas Einfluss ja noch irgendwie da", grinste der Captain.

"Richtig gut", nickte Chekov noch einmal. "Könnten wir jetzt Blini probieren?"

"Seien Sie nicht komisch, Pavel", gab die Funkoffizierin zurück.

"Warum, was ist damit?" fragte Kirk.

"In der Datenbank sind ungefähr zwölf Rezepte für Blini. Das langt ja wohl."

"Stimmt das?" fragte McCoy und prüfte die Replikator-Bank. Dann riss er die Augen auf. "Mein Lieber, Sie sind aber sehr bald mit der nächsten Untersuchung dran. – 12 Mal Blini, 17 Mal Piroggen, 32 Mal Borschtsch!"

"Na und?" verteidigte sich der Russe. "Ich probiere nur, Borschtsch so hinzukriegen, wie meine Mutter es gemacht hat."

Der Captain schmunzelte, stopfte sich den restlichen Scone in den Mund und überlegte, wie es den Hamstern wohl ging. Ob sie sich gleich nach ihrer Ankunft geprügelt hatten? Und was hatten die anderen Hamster wohl gesagt, als die Gruppe plötzlich mitten im Ort materialisierte? War inzwischen Balthasar schon Richtung Hamsterqualle abgeschoben worden?

Die Tür zischte leise, Lt. Spock trat ein. Uhura reichte ihm einen Scone.

"Und? Wie weit sind Sie?" fragte der Captain.

"Nun quatsch ihn doch nicht immer an, wenn er gerade den Mund voll hat", meckerte Dr. McCoy.

"Die Reparaturen sind beendet, Sir. Lieutenant Scott wird sich gleich zu uns gesellen."

"Sind die Scones, wie sie sein sollen?" erkundigte sich Fähnrich Chekov.

"Das kann natürlich am besten Mr. Scott beurteilen, aber nach meinem Empfinden kommen sie denen aus Altnaharra sehr nahe."

"Habt ihr das gehört?!" rief Dr. McCoy. "Habt ihr das alle gehört? Er hat gesagt, nach seinem Empfinden!"

"Doktor, es gibt emotionelle Empfindungen, die mir, wie Sie wissen…"

"Dr. McCoy!" wurde er unterbrochen, denn in diesem Moment kam Scotty herein und bewahrte alle davor, einem Vortrag des Vulkaniers zuhören zu müssen. "Ay, Doktorchen, was sind sie für ein guter Mensch. – Hmmm! Ay, die sind gut. Eigentlich an alle außer mich verschwendet. Richtige Scones kann nur ein richtiger Schotte würdigen."

"Nun, Hamstilidamst sah sich ja als richtigen Schotten", bemerkte Spock.

Das mochte sein wie es wollte, aber in einer Sache war Captain James T. Kirk sicher: Ehe er Admiral McDonald unter die Augen trat, würde er einen Rundgang durch die Enterprise machen, einen sehr, sehr gründlichen. Er war nämlich bereit, jede Wette einzugehen, dass McDonald genau das tun würde, wenn er hören musste, was die Enterprise erlebt hatte und was sie so lange aufgehalten hatte.

Er wollte in seiner Zeit eine intakte Enterprise vorweisen, ein Schiff in bestem Zustand. Nirgends sollten vergammelte Käsestücke herumliegen, keine Kekskrümel sollten in den Tastaturen hängen. Beides hatte er schon entdeckt. Natürlich war hier nie Zeit gewesen, mal gründlich sauberzumachen, aber bis zu seinem Bericht an McDonald musste es hier wieder überall blitzen.

Dass die Enterprise wieder blitzte, war schließlich wirklich das kleinste Problem gewesen. Admiral McDonald hatte in seiner Zeit einige Schwierigkeiten gehabt zu erklären, wo die Enterprise steckte. Mehr als dreimal so viel Zeit wie geplant war vergangen, bis Captain Kirk sich auf einem geschützten Kanal zurückgemeldet hatte.

Es war dem Admiral gar nichts Anderes übrig geblieben als einigen führenden Leuten im Föderationsrat die Wahrheit zu sagen. Zum Glück hatte er sich die volle Unterstützung des vulkanischen Wissenschaftsrates mit T’Raeg an der Spitze sichern können. Alle waren sich jedoch darüber einig, dass die Geschichte nicht an die große Glocke gehängt werden sollte.

Die Helden dieser Mission waren dankbar für eine solche Bedingung. Wer mit den Hamstern gereist war, hatte gelernt, sie zu schätzen, sogar zu respektieren. Aber wie sollte man das jemandem klar machen, der nicht dabei gewesen war? Nein, jene sechs, die unterwegs gewesen waren, hielten schön dicht. Manchmal war es schon schwierig, Hamstilidamst oder Goldi oder Flecki nicht zu zitieren. Auch wurde Chekov gelegentlich etwas verwundert angesehen, der sich auf einmal ein ganz ausgesprochen blödes "Öhm!" angewöhnt hatte.

Eine Woche nach ihrer Rückkehr hatte die Enterprise wieder volle Mannschaftsstärke und einen neuen Auftrag. Dieser Auftrag war eine kleine Rache von Admiral McDonald. Sie sollten einen Monat lang Patrouilleflüge an der Neutralen Zone machen, was voraussichtlich ziemlich langweilig werden würde. Schon auf dem Weg dorthin hatten sie eine Menge Zeit und viel Freizeit.

"Falls Sie in zwei Stunden ab jetzt nicht beschäftigt sind, bitte ich Sie, in mein Quartier zu kommen."

Mit dieser Einladung war Spock zu Captain Kirk, Dr. McCoy und Lt. Scott gegangen. Der Erste Offizier hatte noch nie dazu geneigt, einen Haufen Leute in seine Kabine einzuladen, so dass alle sehr neugierig waren. Als sie bei ihm eintrafen, sah der Captain sich um und kniff ein wenig die Augen zusammen.

"Hat diese besondere Zusammenstellung von Gästen in Ihrem Quartier etwas zu bedeuten, Spock?" fragte er.

"Ja, Sir, ich wollte Ihnen allen das Ergebnis meiner Recherchen vorführen."

"Ihrer Recherchen?" fragte Lt. Scott. "Was haben Sie denn gesucht?"

"Merkt ihr nichts?" fragte Jim.

"Es ist heiß hier drin", merkte Dr. McCoy.

"Boa!" stieß Kirk hervor, und auf einmal grinsten Pille und Scotty.

"Wir Schottlandfahrer!" rief der Chefingenieur. "Was haben Sie denn da gesucht, Spock?"

"Die Folgen unserer Flucht aus Lairg."

"Als Folge davon haben wir Frida getroffen", sagte Kirk achselzuckend.

Der Vulkanier zog eine Augenbraue hoch. Wie typisch für die Menschen, alles immer nur auf sich selbst zu beziehen. Ihn hatte es interessiert, ob es in Folge ihres Besuches in der Vergangenheit Veränderungen gegeben hatte, die ohne sie nicht eingetreten wären. Dabei hatte er nicht an Fergus McBastle gedacht, denn den Einfluss hatten sie nehmen sollen.

"Ganz richtig", erwiderte er auf Jims Bemerkung. "Aber was geschah in Lairg?"

"Na, was soll schon in Lairg geschehen sein?" erwiderte McCoy.

"Ein Jahr nach unserem Besuch haben die Grants Lairg verlassen und sind nach Glasgow gezogen", eröffnete Spock seinen Kollegen, und die verdrehten die Augen.

"Das kann ja mal vorkommen", grummelte Lt. Scott.

"Ohne uns wäre es nicht vorgekommen."

"Die Grants?" überlegte Kirk, dann war das Bild wieder da. "Das Maler-Ehepaar, Baby Schnucki – natürlich. – Ach! Wollen Sie damit sagen, die beiden sind zu Ruhm und Ehre gekommen?"

"Zu Ehre, das ist sicher zweifelhaft", gab Spock zurück.

Dann schaltete er seinen Monitor ein, und alle versammelten sich um das Gerät. Bis heute gab es in fast allen Kulturen der Galaxie Modeerscheinungen, Vorbilder, Kultfiguren. Die Zeit, in die sie gereist waren, hatte da keine Ausnahme gemacht. Da gab es etwas, was man Diddle-Mäuse genannt hatte. Nach irgendeinem Film hatte es einen Boom in Sachen Saurier gegeben. Die Vielfalt war riesig. Eine dieser Kultfiguren, die sich fast ein Jahrzehnt lang größter Beliebtheit erfreut hatte, war MacSmart, über den es Bücher und Trickfilme gegeben hatte und zahllose Figuren aus jedem denkbaren Material.

Die Erfinder dieser Figur hatten sich eine goldene Nase verdient. Es hatte Fanclubs gegeben. Kinder, die keine MacSmart-Shirts trugen und keine Sammlung von MacSmart-Figuren in ihren Zimmern hatten, hatten gar nicht richtig dazugehört. Aber es gab natürlich auch Studien über die Entstehungsgeschichte von MacSmart, und die las sich wie ein Märchen.

Eines Tages hatte in dem kleinen Ort Lairg ein Einbruch in einem Kaufhaus stattgefunden, und niemand hatte gewusst, wer der Täter war. Da waren wie aus dem Nichts vier Männer aufgetaucht, die einen Hamster bei sich hatten. Dieser Hamster war MacSmart gewesen, der den Männern geholfen hatte, den Einbruch aufzuklären. Das war MacSmarts erstes von zahllosen Abenteuern gewesen, doch am nächsten Tag waren die Männer und MacSmart wieder verschwunden gewesen.

Von den Fremden hatte man nie wieder etwas gehört, MacSmart, der Superhamster, aber hatte überall in Schottland, in England und bald in der ganzen Welt große Heldentaten vollbracht.

"Meine Güte!" stieß Lt. Scott hervor. "Das kann doch nicht wahr sein!"

"Es sieht aber so aus als wäre es wahr", grinste Pille.

"Ich glaub’s nicht!" rief Scotty, und seine Stimme klang wirklich sehr ungläubig. "Soll ich Ihnen mal was sagen? Mein Großvater hatte ein paar MacSmart-Figuren, richtig teure Sammlerstücke, und er sagte, als sein Vater ein Kind war, hätte man die überall gekriegt. Aber ich sage Ihnen noch was: MacSmart hatte überhaupt keine, aber wirklich überhaupt keine Ähnlichkeit…"

"Das stimmt", nickte Spock. "Mit der Zeit wurde das Design von MacSmart stark verändert. Aber die legendäre erste Bildergeschichte sah so aus."

Er drückte auf eine Taste, und ein neues Bild erschien. Alle beugten sich noch weiter vor, und alle grinsten. Hundert Pfund Belohnung hatten sie an dem Abend bekommen. Aileen Grant hatte in ihrem Wohnzimmer gesessen und gezeichnet wie eine Wilde: MacSmart erklettert den Wanderstiefel, MacSmart rast mit dem Inlineskater durch die Gegend, MacSmart stürzt in eine Pyramide aus Tennisbällen. Alles auf der Jagd nach dem gefährlichen Einbrecher.

Und wie immer MacSmart später ausgesehen hatte, die ersten Zeichnungen, bei denen sie alle danebengesessen und zugesehen hatten, zeigten Hamstilidamst in seiner ganzen Größe und Schönheit. – Der Vulkanier räusperte sich.

"Ja, Mr. Spock? Sie finden das alles überhaupt nicht logisch?" fragte der Captain und grinste breit.

"Wir haben es erlebt, also ist es geschehen, Sir. Ich frage mich etwas Anderes. Zu der Zeit von Mr. Scotts Großvater wurden für die Originalzeichnungen von Aileen Grant bereits Fantasiepreise bezahlt. – Was mag heute das Gemälde im Rathaus von Hamsterhausen wert sein?"

 

 Auf und Davon (Kapitel 50) - Wieder in Hamsterhausen

 

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