Hamsterhausen

Kapitel 16

Auftrag beendet – Wo steckt die Enterprise?

 

Etwa zur gleichen Zeit rollte sich der Captain aus seinem Bett, schlappte ins Badezimmer und drehte die kalte Dusche auf. Er konnte 48 Stunden durcharbeiten, ohne dass es ihm etwas ausmachte. Aber wenn er aus dem Schlaf gerissen wurde, etwas unternehmen musste und wieder schlafen gehen konnte, fühlte er sich beim nächsten Aufwachen wie gerädert.

Die kalte Dusche half, und als er aus dem Bad kam, war auch Spock wach. Der Vulkanier wartete, dass auch er duschen konnte, und vertrieb sich die Zeit mit der Betrachtung seiner Tricorder-Aufzeichnungen. Auch Hamstilidamst erwachte jetzt und machte eine Riesenaktion davon, sich ausgiebig zu strecken. Spock stand gerade auf, um ins Badezimmer zu gehen, als es klopfte.

"He, ihr glaubt nicht, was wir haben", kam Dr. McCoy herein, gefolgt von Lt. Scott.

"Das Monster von Loch Ness", schlug Kirk vor.

"Ay, Sir, Sie haben sicher gehört, wie es hinter uns die Treppe raufgestapft ist", grinste Scotty. "Nein, wir haben einen kleinen Spaziergang gemacht, und da ist uns Balthasar begegnet."

"Wer?" fragte Kirk.

Hamstilidamst machte einen Luftsprung, und Spock drehte sich um.

"Balthasar, Sir, der Präsident von BANTACH – Dabis Chef."

"Ich werd verrückt!", stieß der Captain hervor.

"Dazu besteht kein Anlass", kam eine Stimme aus Dr. McCoys T-Shirt, und gleich darauf arbeitete sich ein pelziger Kopf aus dem Halsausschnitt des Shirts.

"Hamstermäßig!" jubelte Hamstilidamst. "Hallo Balthasar. Dabi sagt, du hast dich verflogen. Wie bist du wieder hergekommen? Wo warst du überhaupt? Hast du tolle Abenteuer…"

"Stopp!" unterbrach Kirk das aufgeregte Gefiepe. "Was hältst du davon, Dabi Bescheid zu sagen?"

"Jau, bin schon weg."

Er raste zum Fenster, kletterte hinauf und war in der Tat schon weg. Spock, der längst gelernt hatte, was ein Hamster wirklich brauchte, schüttete einige Erdnüsse und Sonnenblumenkerne auf einen Teller.

"Ich vermute, du bist hungrig?"

"Das ist außerordentlich aufmerksam. Ich weiß nicht, wer ihr seid, aber ihr denkt gut mit. Offenbar seid ihr es gewöhnt, eine große Organisation zu organisieren."

"Ganz recht", grinste Kirk. "Aber stärke dich erst mal. Wenn Dabi hier ist, willst du ihr sicher erzählen, was du erlebt hast und was dich herführt, Balthasar."

"Das ist die Reihenfolge", erwiderte Balthasar. "Aber ihr seid vor mir im Vorteil."

"Ach, womit denn?" fragte Dr. McCoy.

"Ihr kennt meinen Namen."

Kirk entschuldigte sich und stellte sich und seine Kollegen vor. Der Präsident nickte jedem höflich zu und begann dann, Sonnenblumenkerne in sich hineinzuschaufeln. Da der Vulkanier annahm, Balthasar sei damit vorerst gut beschäftigt, nutzte er die Zeit, endlich zu duschen. Ihm fiel ein, dass Dabi erzählt hatte, ihr Chef habe einen Flug nach Papua-Neuguinea gebucht. Es interessierte ihn sehr, wie das hatte passieren können und was dabei herausgekommen war.

Als er wieder ins Zimmer kam, blieb er stehen und vergaß seine vulkanische Kontrolle so weit, dass er einige Male blinzelte. Zum Glück bemerkte es niemand. Seine drei Kollegen saßen auf Kirks Bett zusammengedrängt. Dabi hatte übernommen.

Das Tischchen, auf dem der Wasserkocher stand, war zum Esszimmer umfunktioniert worden. Die Schale, in der sonst die Zutaten zum Kaffee- oder Teekochen steckten, war umgedreht, mit einem Tempotuch bedeckt und diente als Tisch. Aus Hupis Haushalt hatte Dabi Geschirr mitgebracht, das einem Hamsterpräsidenten angemessen war. Hupi hatte sie nicht mitgebracht, die war freiwillig und sehr neugierig mitgekommen. Dabi selbst goss Tee ein und gab Höflichkeiten von sich.

Die Offiziere sahen sich das Ganze mit ziemlich blöden Gesichtern an. Balthasar hob mit zierlicher Pfote die Tasse, setzte sie an und ließ sie fallen.

"A-a-a-ah!" kreischte er.

"Was ist geschehen?" fragte Dabi besorgt.

"Der Mensch da!" wies er auf Spock. "Er ist mit diesen Ohren hereingekommen!"

"Je nun, er konnte sie wohl nicht draußen lassen", gab sie zu bedenken, und Spock nickte, denn das war eine äußerst logische Bemerkung.

Sie erklärte rasch, dass Spock ein Außerirdischer war, dass all diese Zweibeiner aus der Zukunft kamen und mit einem Raumschiff angereist waren. Das war die beste Überleitung zu der Frage:

"Und wie sind Sie, Herr Präsident, nach Papua-Neuguinea gelangt?"

"Diese unfähige Person in der Reisestelle! Nachdem ich aus Hamsterhausen zurückgekehrt bin, plante ich, unsere Projekte zu besuchen."

"Aber ja, so war es in Ihrem Terminkalender ja auch vorgesehen."

"Eben, Fräulein Dabi, eben. Und ich teilte dieser Person ganz deutlich mit, dass ich ein Schiff nach Pabbay und Berneray benötige. Hat sie denn nie davon gehört?"

"Ganz gewiss nicht", sagte Dabi mit leichter Strenge. "Die beiden Projekte haben die höchste Geheimhaltungsstufe."

"Unverständlich! Ich habe sie schon häufig besucht."

Dabi machte eine Pfotenbewegung, die vieles ausdrücken konnte. Sie hatte ihre eigenen Methoden, für ihren Chef Reisen zu buchen. Die Namen von geheimen Projekten wurden dabei nie erwähnt, und er kam trotzdem immer dort hin, wo er hin sollte.

Alle lauschten diesem Gespräch aufmerksam. Nicht einmal Lt. Scott hatte je von Pabbay und Berneray gehört. Dr. McCoy vermutete, dass es ihn nichts anging, aber Balthasar sollte sich mal die Polypen entfernen lassen. Aus dem Wort Pabbay machte er etwas, was man mit etwas Fantasie durchaus als Papua verstehen konnte, und Beneray…

"Ähm, warst du auch auf Borneo?" fragte er.

"Ja! Unglaublich, einfach unglaublich. Diese Person!"

"Entschuldigung", bemerkte Spock, "du wolltest doch mit dem Schiff dorthin? Aber du bist mit dem Flugzeug geflogen?"

"Ja! Unglaublich! Diese Person! Bucht ein Flugzeug!"

"Aber du musst doch gemerkt haben, dass das kein Schiff ist", sagte der Vulkanier, und Balthasar starrte ihn genervt an.

"Um was soll ich mich denn noch alles kümmern?! Ich ging über eine Treppe in ein Fahrzeug. Soll ich darauf achten, was für ein Fahrzeug das ist? Das ist doch wohl die Sache der Reisestelle!"

"Balthasar ist der Bruder von unserem Bürgermeister", erklärte Hamstilidamst mit Trompetenstimme.

"Oh! Ich verstehe", sagte der Captain.

Er erinnerte sich noch an diesen kleinen, aufgeblasenen Trottel, der ganz offenbar von seinen Hamstern nicht ernst genommen wurde.

Später machten sich die Offiziere auf den Weg zu ihrer Verabredung mit Prof. McBastle. Ausnahmsweise war keiner der Hamster dabei. Alle hatten sich um Präsident Balthasar versammelt und wollten von seinen Abenteuern hören. Als die Offiziere das Hotel verließen, sprachen auch sie noch darüber.

"Wie würde Balthasar sagen? Unglaublich! Ist einen Tag in Papua, bis er mitkriegt, dass das wohl nicht in Schottland liegt."

"Und dann geht er zum Flugschalter und will nach Berneray", lachte Dr. McCoy. "So wie er das ausspricht, haben die nur auf sein Ticket geguckt und ihn genau nach Borneo geschickt, wie es gebucht war. Ist euch so was Verrücktes je untergekommen?"

"Allein, dass Hamster nach irgendwo ein Flugzeug besteigen, ist uns, denke ich, nie untergekommen, Doktor", sagte Spock. "Ein etwas lebensfremder Präsident."

"Und dann denkt man doch, dass er Gott weiß was erlebt hat", meinte Scotty. "Nix ist, tote Hose. Er nimmt den nächsten Flieger nach Glasgow, und da fangen die Abenteuer an."

Bei der Hamster Airlines-Außenstelle war nämlich der wöchentliche Flieger gerade weg gewesen, und der Präsident hatte zusehen müssen, wie er nun nach Hause kam. Also plante er den Weg über Land und schmuggelte sich in einen Bus. Unterwegs war ihm eingefallen, dass seine Assistentin immer bei ihrer Kusine in Ballachulish Urlaub machte, wenn er nicht da war. Also wollte er in Ballachulish aussteigen, schlief aber unterwegs ein und wachte erst in Fort William wieder auf.

Von dort aus hätte er mit weiteren Buslinien nach Hause können, aber mittlerweile hatte er das Gefühl, dass er lieber nicht mehr mit Verkehrsmitteln reisen wollte, wenn Dabi das nicht für ihn organisierte. So war er taglang zu Fuß von Fort William nach Ballachulish gelaufen, hatte von dem brausenden Verkehr Ohrenschmerzen bekommen, war von einem Hund gejagt worden und hatte einen Zusammenstoß mit einem Igel gehabt. Auf der Brücke von Nord- nach Süd-Ballachulish war seine Stimmung auf dem Nullpunkt gewesen.

"Tut ihm ganz bestimmt gut, von Dabi umsorgt zu werden", sagte McCoy. "Der arme Kerl kann einem wirklich leid tun."

"Professor McBastle nicht weniger", warf Lt. Spock ein und wechselte das Thema. "Captain, niemand hat sich Gedanken darüber gemacht, was aus dem Professor wird, wenn er seine Versuche tatsächlich nicht fortsetzt. Und so sieht es zurzeit sicherlich aus."

"Ay", nickte Scotty. "Obwohl, Schotten sind stur, Mr. Spock. In einem halben Jahr könnte das Labor wieder stehen."

"Also müssen wir ihn überzeugen", sagte Kirk. "Er muss begreifen, dass es sinnlos ist."

"Wenn es so sinnlos ist, kann er doch weitermachen, oder?" fragte der Arzt.

"Er macht nicht weiter", erwiderte Spock. "Nach unserem Besuch gibt es zu dem Thema keine einzige Veröffentlichung mehr von Fergus McBastle."

Ehe er sich noch weiter verbreiten konnte, waren sie bei McBastle angekommen. Auf das Rattattatt des Türklopfers öffnete niemand. Der Captain vermutete, dass die Hausbewohner alle damit beschäftigt waren, das Labor wieder in Ordnung zu bringen. Da hatte er Recht, denn die Verwüstung war nicht wie sonst, wenn dem Professor ein Experiment in die Luft geflogen war. Diesmal war der Labor verdreckt und zugemüllt. Brigg mit ihrem Putzfimmel war gefragt.

Auch John McHiwi schwang den Besen, während der Professor mit zahllosen Analysen, Fragen und Antworten beschäftigt war, um sich selbst zu erklären, was passiert war. Er bemerkte die Enterprise-Offiziere nicht, als sie hereinkamen.

"Analyse: Dies ist ein Bunker-System, das nur einen einzigen Zugang hat, der nicht auf diesem Grundstück liegt. Frage: Wer hat von diesem einen einzigen Zugang gewusst? Antwort: Keiner. Keiner!!"

"Offenbar der Einbrecher", kommentierte der Captain.

"Meine Kollegen!" jubelte McBastle und kugelte auf sie zu. "Wir waren verabredet, und ich war nicht im Haus. Sie haben mich im Labor vermutet."

"Allerdings, und da sind Sie ja auch", erwiderte Lt. Scott.

"Sehen Sie sich das hier an. Ist es nicht schrecklich?!"

"Ich denke, wir sollten uns darüber mal unter vier Augen unterhalten", schlug Scott vor.

"Vier?!" fragte der Vulkanier und zählte offenbar ab.

"Haha, das ist witzig!" rief McBastle. "Frage: Wie können sich fünf Personen unter vier Augen unterhalten? Hahaha!"

Während fünf Personen unter vier Augen redeten, wurde in Hupis Penthaus eine Beratung abgehalten. Balthasar hatte in den letzten Tagen eingesehen, dass er ohne seine Assistentin vollkommen aufgeschmissen war. Von nun an sollte sie ihn begleiten, wohin er auch ging.

Keinen Schritt wollte er mehr ohne Dabi tun, und damit stand natürlich die Reise nach Pabbay und Berneray an. Er musste diese Projekte besuchen, denn so stand es in seinem Terminkalender. Ein Terminkalender war für jeden Präsidenten der Welt ein Heiligtum.

Dabi dagegen hatte viel Gefallen an ihren Abenteuern in Ballachulish gefunden und hätte den Urlaub bei Hupi gerne ausgedehnt. Außerdem hatte sie es immer genossen, wenn ihr Chef auf Dienstreise war, denn das genoss jede Assistentin auf der ganzen Welt.

"Aber Herr Präsident, nach all Ihren entsetzlichen Erlebnissen müssen Sie doch erschöpft sein", sagte Hupi ehrlich besorgt. "Wie können Sie sich gleich wieder in die Arbeit stürzen? Es wird Sie vollkommen entkräften."

"So ist es, wenn man Präsident ist", sagte Balthasar wehleidig und überlegte, dass er wirklich vollkommen erschöpft war.

"Einige wenige ruhige Tage in Ballachulish würden Ihnen gewiss gut tun, Herr Präsident. Danach kann meine Kusine Dabi Sie auf all Ihren Wegen begleiten und unterstützen."

"Dann kannste ja auch gleich selbst Präsident werden."

Das kam von Hamstilidamst. Während Dabi bescheiden den Kopf senkte und nur ein ganz klein wenig aus den Augenwinkeln lugte, fuhr Balthasars Kopf hoch.

"Mein junger Freund, du machst dir keinen Begriff über die Verantwortung, die solch ein Amt mit sich bringt. Dazu muss man prädifiniert… ähm, präsidentiert… ähm, besonders geeignet sein."

"Na und? Ist Dabi doch. Oder, Dabi?"

"Ach, nein, die Last der letzten Entscheidung zu tragen, eine so große Verantwortung… Verstehst du, Hamstilidamst, ein Präsident ist wie der Captain eines Schiffes. Er hat die Verantwortung für alle, die auf dem Schiff sind."

"Ach, du lieber Maiskolben!" stieß Hamstilidamst entsetzt hervor. "Der Bürgermeister auf der Enterprise! – Also ich meine, das ist schon eine ganz schöne Verantwortung, oder?"

"O ja-a-a!" rief Dabi übertrieben aus.

Hamstilidamst sah sie misstrauisch von der Seite an. Wieso hatte er das Gefühl, dass die Dinge da ganz anders lagen? Klar, Balthasar hatte für alles die Verantwortung, aber der kriegte ja noch nicht mal ein Schiff zu einer schottischen Insel. Was war denn, wenn in Wirklichkeit Dabi in dieser komischen Organisation bestimmte, und der Präsident merkte nicht, dass er nichts auf die Reihe kriegte? Echt ganz schön abgefahren!

"Herr Präsident, darf ich mir einen Vorschlag erlauben?" fing Dabi nun an, und Balthasar neigte gnädig den Kopf. "Ich selbst hätte auch erst nächste Woche wieder die Möglichkeit, zu BANTACH zurückzukehren. Von Fort William aus wäre es jedoch keine Schwierigkeit, eine Reise zu unseren Projekten zu organisieren."

"Liebes Fräulein Dabi, ich komme ja grade aus Fort William."

"Oh, das ist mir bewusst, Herr Präsident, und unter welchen Qualen! Die Menschen, mit denen Hamstilidamst reist, verdanken uns die Erfüllung eines höchst wichtigen und geheimen Auftrags. Sie haben bessere Möglichkeiten als wir, nach Fort William zu kommen. Wir könnten sie sicher überreden, uns dorthin mitzunehmen. Auf ganz bequeme Weise."

Alles, was nach bequemer Weise klang, war Musik in Balthasars Ohren. Daher hörte er weiter gnädig zu. Dabi schlug vor, eine günstige Gelegenheit abzuwarten, die Zweibeiner auf dieses Thema anzusprechen. Bis es soweit war, könnte der Präsident sich von seiner totalen Erschöpfung erholen.

"Oh, und es wäre mir eine solche Ehre, Sie zu Gast zu haben", flötete Hupi. "Herr Präsident, Sie dürfen durch einen übereilten Aufbruch nicht Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen."

"Meine Kusine hat Recht, Herr Präsident. Denken Sie daran, Sie sind unersetzlich."

Nach dem Satz war Hamstilidamst so schnell wie möglich aus der Tür. Er ließ sich am nächsten Schornstein nieder, guckte in die schottische Luft und fand, dass Dabi die verlogenste Hamsterin war, die er je getroffen hatte.

Außerdem stellte er fest, dass er von hier oben eine absolute Supersicht hatte. Dort hinten war das Haus von Fergus. Da bewegten sich einige Gestalten. Vier von den Gestalten gingen die Straße zur Ortsmitte entlang, und er erkannte die schwarze Mütze von Spock.

"Okay", sagte es neben ihm.

"Ey, Dabi! Und?"

"Balthasar bleibt hier, bis die Offiziere mal nach Fort William fahren."

"Fragt sich, wann das sein wird."

"Hm, ich glaube, sie haben ein Problem. Gibt es irgendeine Garantie, dass ihr Raumschiff sie wieder hier abholt?"

"Nö, aber was macht das schon?"

"Sie haben allen gesagt, dass sie heute wieder abreisen. Also werden sie wohl abreisen müssen."

"Und wohin?"

"Das ist die Frage", sagte Dabi geheimnisumwittert.

"Guck mal, sie kommen gerade die Straße lang. Gehen wir runter?"

"Je nun, der Präsident ist bei Hupi in den besten Händen."

Das stimmte, denn Hupi empfand die tiefste Verehrung für einen echten Präsidenten. Sie wäre glücklich gewesen, ihn noch wochenlang zu hegen und zu pflegen, ihm den besten Schlafplatz und die wunderbarsten Leckerbissen zur Verfügung zu stellen. Schon bald zeigte sich, dass dieser glückliche Zustand nicht mehr lange dauern sollte.

Nachdem Fergus McBastle lange genug über den grausigen Zustand seines Labors geklagt hatte, war er endlich dazu übergegangen, über all die Experimente zu klagen, die er nun nicht mehr machen konnte. Es hatte viel Zeit gekostet, ihn davon zu überzeugen, dass mit der Technik von heute nichts und niemand mit Materie-/Antimaterie-Energie versorgt werden konnte.

Und natürlich kam die Frage, nach der sich alle Blicke auf Spock richteten:

"Aber was soll ich denn jetzt tun?!"

Das hatte sich wirklich keiner vorher überlegt. Es war ja nur darum gegangen, dass McBastle diese Versuche nicht fortsetzte. Was er stattdessen zukünftig tat, hatte niemanden interessiert – außer den Vulkanier. Und nachdem der schon mehrmals angesetzt hatte, dazu etwas zu sagen, bekam er jetzt jede Möglichkeit. Seine Kollegen hatten keine Ahnung, womit er rüberkommen würde, aber egal, was er sagte, sie mussten mitmachen.

"Wie Sie sich denken können, ist die NASA an technischen Neuerungen für Raumflüge äußerst interessiert", fing Spock an, und der Captain erstarrte fast.

Wenn man ihn gefragt hätte, dann hätte er vielleicht vorgeschlagen, dass Fergus seine Schieferplatten als Andenken an Touristen verkaufte. Spock musste irrsinnig geworden sein.

"Darum haben wir Sie ja besucht, weil es eine wichtige Entwicklung für unsere Antriebe hätte sein können", nickte Scotty, dann breitete er die Hände aus. "Aber leider funktioniert es so nicht."

"Ihr Schiefer-Kammersystem könnte jedoch der Raumfahrt eine andere Möglichkeit eröffnen."

"O ja, auf jeden Fall", sagte Dr. McCoy und starrte Kirk verzweifelt an.

"Eine Möglichkeit für die Raumfahrt?!" fragte Fergus aufgeregt. "Analyse: Versuche, die der Energie im Alltag nicht nutzen, haben einen Sinn im Weltraum. Frage…" Er machte eine sehr lange Pause, dann: "Welchen?"

"Ein Multikammersystem mit variabler Elektronen-Auffütterung zur Hochmagnetisierung."

"Oh!" machte der Captain dumpf.

"O ja!" sagte Dr. McCoy schon wieder und starrte Kirk weiterhin verzweifelt an.

Ihnen gegenüber saßen zwei Männer, die mit Volldampf nachdachten. Einer davon war der Chefingenieur der Enterprise. Für ihn klang das weniger blöd als man hätte meinen mögen, aber er versuchte noch, einen Sinn in die Sache zu bekommen. Vorsichtig schielte er zu Spock hinüber, der gerade die Arme vor der Brust verschränkte und sich zurücklehnte. Er hatte gesagt, was zu sagen war!

"Ein Magnet…" murmelte Fergus, ohne das besonders zu analysieren. "Nicht der übliche Magnet, sondern…"

"Mairidh sing u bràch", flüsterte Scotty. "F. McBastle!"

"Ich bitte um Entschuldigung!" machte Fergus verwirrt. "’Das wird ewig halten.’ Was meinen Sie damit?"

"Oh, ähm, Sie sprechen Gälisch", sagte Lt. Scott, und das schien ihm peinlich zu sein. "Tut mir leid. Was ich damit meine? Äh, ja, wenn das klappt, das ist dann was für die Ewigkeit."

"Aber was? – Oh!" schrie Fergus, sprang auf und hob beinahe vom Boden ab. "Oh! Oh! Ein Multikammersystem mit variabler Elektronen-Auffütterung zur Hochmagnetisierung. Ja, ja! Was für ein Triumph!"

"Aber klar", sagte der Chefingenieur breit grinsend. "Und explodieren wird Ihnen auch nichts mehr. Machen Sie das, Fergus. Und melden Sie es als Patent an."

Ein zufriedener, ein aufgeregter und zwei etwas dämlich aussehende Offiziere verabschiedeten sich von einem rundum glücklichen Prof. McBastle. Erst auf dem Stück Straße zwischen dem Haus des Professors und den ersten Häusern des Ortes sagte Captain Kirk grimmig:

"Mr. Spock, ich erwarte, dass Sie mir augenblicklich erklären, was das da eben war."

"Vom ersten Augenblick an wurde ich das Gefühl nicht los, dass mir dieser Name schon mal begegnet ist, und…"

"Lieutenant Scott", unterbrach Kirk seinen Chefingenieur streng, "soll das heute das zweite Mal sein, dass ich einen Bericht nicht von Lieutenant Spock bekomme? – Also, Spock?"

"Künstliche Gravitation, Sir", sagte Spock gelassen.

"Ja, und?"

"In dieser Zeit bewegt sich jeder Astronaut in der Schwerelosigkeit, weil die Erdanziehungskraft nicht mehr da ist. Wir haben Gravitations-Stabilisatoren."

"Ja, und?"

"Captain, Sir", platzte Scotty wieder heraus. "In zwanzig Jahren ab heute gibt es in Raumschiffen künstliche Schwerkraft. Und zu dem allerersten Entwicklungsteam dafür hat ein F. McBastle gehört. Sie wissen vielleicht, wie groß dieses Team war, und ich habe wahrscheinlich hundert Mal an dem Namen vorbeigelesen. Aber irgendwas ist doch hängen geblieben. Als ich damals hörte, dass wir Professor Fergus McBastle besuchen sollten, klingelte bei mir irgendwas, ich wusste nur nicht, was. Und…"

"Halt, Halt, Halt!" rief Kirk. "Ich will immer noch den Bericht von Spock haben."

"Lieutenant Scott hat Recht", sagte der Vulkanier einfach, und McCoy verdrehte die Augen.

"Ihre Berichte waren schon mal ausführlicher."

"Doktor, im Allgemeinen bezeichnen Sie meine Berichte als zu umfangreich. Es ist nicht leicht, Ihnen etwas recht zu machen. – Jim, McBastle ist ein Spezialist, in gewisser Weise ein Erfindergenie. Aber er hatte sich – sozusagen festgefahren in seine Warp-Ideen. Er brauchte nur einen Anstoß zum Umdenken."

"Und Sie haben ihm den Anstoß gegeben?"

"Ich habe nachgeforscht. Auch ich wusste nicht, warum jemand, der unbedingt Materie und Antimaterie zusammenbringen will, in der Erforschung künstlicher Schwerkraft auftaucht. Bis ich seine Schieferplatten gesehen habe. Da wurde mir klar, dass die ersten Kammersysteme für künstliche Schwerkraft verblüffende Ähnlichkeit damit hatten."

"Ohne uns würde er gar nicht darauf kommen, oder?" fragte McCoy, nun schon nicht mehr so verzweifelt.

"Nein. Ebenso wie ein Warp-Antrieb zu dieser Zeit mehr Schaden als Nutzen bringen würde, könnten wir uns in unserer Zeit nicht so bedingungslos auf die künstliche Schwerkraft in unseren Raumschiffen verlassen, wenn es die ersten Arbeiten dazu jetzt nicht gegeben hätte."

"Spock, mein Freund", sagte Kirk, "diesen Satz brauche ich gelegentlich noch in seinen Einzelteilen, damit ich ihn verstehen kann. Aber nicht jetzt. Ich muss das erst mal verdauen."

"Jedenfalls haben wir hier doch alles bestens geregelt, oder?" fragte Lt. Scott. "Eigentlich können wir wieder nach Hause."

"Und wie, Sie Witzbold? Die Enterprise ist mit einem Haufen Hamstern irgendwo. Ich versuche immer wieder mal, Kontakt zu bekommen. Nichts. Es muss da fürchterlich zugehen. Wir können nicht nach Hause."

"Ja, aber… Jim, was sollen wir denn hier machen?" fragte McCoy schon wieder etwas verzweifelter.

"Das weiß ich nicht, ihr Lieben. Aber eines weiß ich: Unser Geld ist bald alle. Wir müssen uns Jobs suchen. Und zwar nicht hier, denn hier sind wir für drei Tage als Wissenschaftler zu Besuch. Morgen früh müssen wir nach Amerika zurück. – Daher bitte ich um Vorschläge."

Niemand hatte Vorschläge. Für die Offiziere war die Lage eindeutig schwierig. Sie gingen alle gemeinsam in das Zimmer von Kirk und Spock, wo sie schon von Hamstilidamst und Dabi erwartet wurden.

"Ey, wie geht’s Fergus?" begrüßte Hamstilidamst sie. "Wenn wir nicht eine wichtige Besprechung gehabt hätten, wären wir mitgekommen."

"Ich wette, ihr hättet euch gelangweilt", sagte McCoy.

"Mit Sicherheit. Es ist überhaupt nichts explodiert", nickte Scotty.

"Na, vielleicht wenn wir dabei gewesen wären", schlug Hamstilidamst vor, und Kirk lachte.

"Kann schon sein. Jetzt wollen wir aber gar nicht mehr, dass etwas explodiert. Fergus wird nichts mehr mit Explosionen machen."

"Och!" maulte Hamstilidamst enttäuscht. "Was will er denn sonst machen?"

"Er wird dafür sorgen, dass es später einmal künstliche Schwerkraft in Raumschiffen gibt", gab Spock Auskunft, und Hamstilidamst machte große Augen.

"Ey, ist ja hamsterscharf. Wenn wir noch mal mit dem Turbokreisel abheben, hauen wir nicht mehr unter die Decke?"

"Das hast du sehr genau erkannt", nickte Spock. "Aber es wird noch lange Zeit dauern, bis es soweit ist."

"Also überlegt es euch besser, ob ihr noch mal mit einem Turbokreisel ins All abhebt", meinte Captain Kirk. "Dabi, du bist so schweigsam? Ist mit Balthasar alles in Ordnung?"

"O ja", sagte sie nebenher. "Ich finde es schade, dass Fergus keine Versuche mehr macht, nachdem ich die Lösung gefunden habe."

"Pass mal auf, du erzählst das schon zum hundertsten Male", beschwerte sich Hamstilidamst. "Du nervst."

"Och, wenn man eine Lösung hat und darf sie nicht sagen, das kann aber auch ganz schön nerven", gab Scotty zu bedenken. "Wofür hast du denn die Lösung?"

Dabi strich sich das Fell glatt, faltete sorgfältig das Tempotuch, das vorhin die Decke für den Teetisch des Präsidenten gewesen war, und wirkte geschäftig. In Wirklichkeit wusste sie nicht so genau, wie sie die Lösung erklären sollte, die sie gefunden hatte. Es mochte ja sein, dass niemand es verstand.

"Okay, nun red schon", forderte Hamstilidamst sie auf.

"Es ist doch so… Wenn du durch eine Wand gehen willst, ist das schwieriger, als wenn du durch eine offene Tür gehen willst."

"Hast du ’n Rad ab? Wer geht denn durch Wände?!"

"Augenblick", sagte Spock.

Er nahm Dabi hoch und setzte sie so, dass sie auf Augenhöhe mit den Offizieren war, die sich auf den beiden Betten niedergelassen hatten. Verwundert rutschten die Augenbrauen des Captains nach oben. Er verstand nicht, was die Hamsterin erzählte, aber Spock machte da eine interessante Geste. Er setzte Dabi so, dass die Zweibeiner nicht zu ihr hinunterblickten und sie nicht zu ihnen aufblicken musste. Damit gab er ihr für ein Gespräch Gleichberechtigung, und das war mehr als erstaunlich.

Hamstilidamst kletterte auf Scotts Schulter, wo er immer noch am liebsten saß. Als Hamster mit Menschenerfahrung kapierte er absolut, was es hieß, zu jemandem hochsehen zu müssen oder auf Augenhöhe zu sein. Trotzdem fand er, Dabi redete bloß Schrott. Jetzt sagte der Vulkanier:

"Es ist vielleicht kein sehr gutes Beispiel."

"Nein, aber ich weiß ein anderes. Darf ich dir mal eine runterhauen?"

"Also Dabi, du sprichst mit meinem Ersten Offizier!" sagte der Captain entrüstet.

"Ich glaube, Dabi möchte etwas vorführen."

"Ich bin unbedingt dafür, dass du ihm eine runterhaust", lud Dr. McCoy sie ein, denn er selbst konnte das leider nicht tun, weil es zwischen Offizieren keine Schlägereien geben durfte.

"Also", sagte Dabi, "wenn ich einfach in die Luft haue (sie tat es), ist meine Hand viel schneller als wenn ich dir ins Gesicht haue."

Sie tat es ebenfalls und traf ihn am Kinn.

"Ja, klar, das Gesicht ist ja ein Widerstand", sagte Kirk achselzuckend, und dann stieß Lt. Scott einen Pfiff aus.

"Waua, die Wucht! – Neutronen, Positronen, Captain… Sie sind so schnell, sie schlagen durch dicke Bleiplatten und alles."

"Aber sie werden trotzdem – langsamer, wenn sie durch so viele Schieferplatten müssen", sagte Dabi.

"Du hast die Lösung wirklich", sagte Spock und schien nicht sehr überrascht zu sein. "Das war das Prinzip von Professor McBastle, Captain. Die Positronen, die sich durch die Löcher im Schiefer bewegten, waren ungehindert unterwegs. Bei den anderen war die Verzögerung winzig, aber sie war da. Dadurch gab eine unterschiedliche Verteilung der Positronen in der Kammer. Als sie auf die Neutrinos trafen, kam da nicht Masse auf Masse, sondern es gab eine Anzahl von einzelnen Energieexplosionen."

"Und genau das konnten wir auf dem Messgerät ablesen", nickte Scotty. "Also, Dabi, an dir ist eine Wissenschaftlerin verloren gegangen."

"Und so was", sagte Hamstilidamst beeindruckt und überzeugt, "verplempert sich bei einem Balthasar." Er blickte zu Spock und machte plötzlich einen langen Hals. "Was hast ’n du da am Kinn?"

Dr. McCoy war hoch wie der Blitz. Der Hamster starrte genau auf die Stelle, die Dabi vorhin getroffen hatte. Was die Medizin anging, hatte McCoy sich selbst in dem gasumnebelten Zustand seines Aufbruchs auf nichts eingelassen. Der Griff zum Medo-Kit, ehe er die Enterprise verlassen hatte, war ihm zu sehr in Fleisch und Blut übergegangen.

Kein Pflaster für die winzige Wunde an Spocks Kinn. Um keinen Preis ein Pflaster, auf dem später jemand den Blutfleck zufällig entdecken könnte. McCoy sprühte eine Kühlversiegelung auf, und der Vulkanier nickte kurz.

"Danke, Doktor."

"Das fehlt uns noch", gab McCoy zurück.

"Tut mir leid, hatte ich dich gekratzt?" fragte Dabi zerknirscht.

"Es hat nicht geschmerzt und ist schon repariert", erwiderte der Vulkanier beruhigend.

Aber Hamstilidamst war nicht beruhigt. Was er gesehen hatte, hatte er gesehen!

"Sag mal!" machte er erschüttert. "Sag mal, das war grün!!"

"Richtig, Hamstilidamst. Euer Blut ist rot, es baut sich auf Eisen auf. Meines ist grün, denn es baut sich auf Kupfer auf."

"Null Ahnung, was du meinst, Spock, aber es sieht verdammt aus, als hättest du Spinat in den Adern."

Es war ein hartes Stück Arbeit, Hamstilidamst zu beruhigen. Und mit beruhigen war auch wirklich beruhigen gemeint, denn er stimmte ein fürchterliches Spektakel an. Mit den spitzen vulkanischen Ohren hatte er gut leben können. Außerdem war da meistens die Mütze drüber. Aber grünes Blut, das war zuviel, das war einfach zuviel! Und den Erklärungen, wie das alles kam, wollte er überhaupt nicht zuhören. Das war ja noch schöner, dass er Eisen im Blut haben sollte. Wahrscheinlich waren das gar keine Adern, die er hatte, sondern Drähte, oder was sollte das?

"Jetzt hör mal zu!" unterbrach Dr. McCoy das Gezeter.

"Nein!"

"O doch, mein Freund. Was haben wir dir über Materie erzählt?"

"Das hat damit überhaupt nichts zu tun."

"Das hat damit absolut alles zu tun!" brüllte der Arzt ihn an, und Hamstilidamst duckte sich unwillkürlich. "Fürchterlich! So, noch mal! Du bist Materie, dein Fell ist Materie, deine Haut ist Materie, dein Blut ist Materie. Soweit klar?"

"Ja-a-a", maulte Hamstilidamst.

"Materie setzt sich aus winzigen Teilchen zusammen – das hatten wir schon mal, oder?"

"Ja-a-a!"

"Aus allen möglichen Sorten von winzigen Teilchen, und in Blut sind auch winzige Teilchen von Eisen."

"Ha!" machte Hamstilidamst aufmüpfig.

"Hast du schon mal verrostetes Eisen gesehen?" mischte Lt. Scott sich ein.

"Logo."

"Prima. Und welche Farbe hat verrostetes Eisen?"

"Ey, erzähl mir nicht, dass ich verrostetes Eisen in den Adern habe, das glaube ich nämlich nicht."

"Da gebe ich Hamstilidamst Recht", meldete Dabi sich zu Wort. "Eisen rostet, und Kupfer wird Grünspan. Das würde heißen, dass Spock Grünspan im Blut hat."

Dr. McCoy jodelte, und der Vulkanier zog eine geduldige Miene. Er wusste, was das bedeutete. Seit Jahren versuchte der Doktor, ihn richtig zu beleidigen. Jetzt hatte McCoy ein Stichwort bekommen, das er für den Rest seines Lebens nicht vergessen würde: Der Vulkanier mit dem Grünspan in den Adern. Und der Vulkanier musste ganz für sich zugeben, dass ihm der Vergleich durchaus nicht gefiel. Also machte er das Beste daraus und sagte:

"Man kann es durchaus so ausdrücken, Dabi. Wenn bestimmte Metalle feucht werden, verändert sich ihr Zustand und ihre Farbe – Rost oder Grünspan zum Beispiel. Man könnte sagen, McCoy hat Rost in den Adern, und ich setze eben Grünspan an. Deshalb geht es uns beiden nicht schlechter. Uns würde es jedoch viel schlechter gehen, wenn das nicht so wäre."

"In echt?!" fragte Hamstilidamst fassungslos. "Mir geht es schlechter, wenn ich keinen Rost habe?"

"Wenn du das Eisen in deinem Blut verlierst, wirst du sehr krank. Das ist ein Naturgesetz."

"Können wir jetzt bitte mal das Thema wechseln?" fragte Kirk. "Wir müssen etwas mit euch besprechen."

"Das ist ja ganz neu. Sonst macht ihr einfach nur, und wir können zusehen, wie wir damit klarkommen."

"Das hast du allerdings Recht, Hamstilidamst, und es ist nicht leicht mit uns auszuhalten", gab Kirk zu. "Also, es ist so, wir haben unseren Auftrag hier erfüllt, aber die Enterprise wird uns wohl nicht abholen, solange da nicht wieder ein paar normale Leute am Steuerpult sitzen."

"Da sind jetzt viele normale Hamster drauf", sagte Hamstilidamst empört.

"Es sind ja die vielen normalen Hamster, vor denen mir graust", sagte Kirk. "Aber da können wir überhaupt nichts machen. Wir sitzen hier fest. Außerdem haben wir bald kein Geld mehr und müssen uns Arbeit suchen. Aber hier in der Gegend kennt man uns als Wissenschaftler, die Fergus besuchen. Also müssen wir von Ballachulish weg."

"Oh!" machte Dabi. "Wann müsst ihr denn weg?"

"Morgen früh."

"Und ihr könnt nicht länger bleiben?"

"Nein, weil wir sonst unsere Zimmer hier nicht mehr bezahlen können."

"Aber das ist doch ganz einfach!" stieß Hamstilidamst hervor und bekam von Dabi eins in die Rippen.

"Es ist nun so", sagte sie vorsichtig, "dass der Präsident meine Begleitung zu unseren Projekten wünscht."

"Pabbay und Berneray", warf Lt. Scott ein, und sie nickte.

"Natürlich muss ich tun, was der Präsident mir sagt."

"Natürlich", nickte Captain Kirk, der längst den Verdacht hatte, dass eigentlich der Präsident das tat, was Dabi ihm sagte.

"Wir haben eine Außenstelle in Fort William, ich kann aber nicht darüber sprechen, wo sie ist. Von dort aus werde ich dafür sorgen, dass wir ein Spezialschiff zu den Projekten bekommen."

"Aber der a-a-arme Balthasar ist to-o-otal erschöpft", fuhr Hamstilidamst spöttisch fort. "Den Weg kann er nicht noch mal machen."

"Wo ist das Problem?" fragte Spock.

"Na, du hast vielleicht keins", antwortete Hamstilidamst patzig. "Aber lauf mal als Hamster von hier nach Fort William, dann hast du eins."

"Je nun", sagte Dabi, die sich ärgerte, weil Hamstilidamst ihre diplomatische Mission untergraben hatte. "Mir kam der Gedanke, dass ihr uns vielleicht mitnehmen könntet, wenn ihr gelegentlich mit dem Bus nach Fort William reist."

"Hm", machte Kirk. "Das ist kein Thema, klar machen wir das. Aber… Fort William sollte auch für uns der Ausgangspunkt sein. Das ist ein größerer Ort, keiner kennt uns…"

"Könnten wir euch nicht zu euren Projekten begleiten?" fragte Lt. Scott.

"O nein, das sind geheime Projekte, davon darf niemand erfahren!" rief Dabi entsetzt.

"Ihr könntet ja zu den Projekten gehen, und wir gucken uns inzwischen die Inseln an."

"Wir können euch nicht mitnehmen."

"Ach, komm, nun mal im Ernst, Dabi", sagte der Captain, der das Geheimnisspiel langsam satt hatte. "Wem sollten wir denn was erzählen, wenn wir nach Hause kommen?"

"Das ist wahr", gab sie zu. "Aber wir können euch trotzdem nicht mitnehmen. Aus – aus technischen Gründen."

"Wir sind zu viele?"

"Nein!" sagte sie und verdrehte die Augen. "Ihr seid zu groß!"

"Ähm, was für ein Schiff ist denn das?" fragte Scotty vorsichtig.

"Je nun… Also… Na ja, es ist die HAMU I."

"Was ist das?" fragte ein mehrstimmiger Chor.

"Es ist ein Hamster-U-Boot. – Wir können euch nicht mitnehmen."

 

A

 

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